Aufgeweckt und interessiert. Diese ersten Indizien wecken Vlatko Joveskis Spürsinn für junge Volleyball-Talente. Hanna zeigt entscheidende Eigenschaften. Mit wachem Blick beobachtet sie Vlatko, saugt seine Anweisungen auf und setzt sie in Bewegung um. Es ist April 2022. Allein und im Austausch mit den anderen der rund 40 Mädchen in der Schweriner Palmberg Arena. Hüpfen. Krauchen. Sprinten. Beim Sichtungstraining der unter Zwölfjährigen für den Schweriner SC zählt der Gesamteindruck.
„Bis die Mädchen zwölf Jahre alt sind, durchlaufen sie eine wichtige Wachstumsperiode. Vereinfacht gesagt lernen sie ihren Körper kennen. Balance. Augen-Hand-Koordination. Schnelligkeit. In dieser Phase können wir ihre gesamte Entwicklung besonders gut beeinflussen. Anschließend konzentrieren wir uns darauf, ihre koordinierenden und kognitiven Fähigkeiten zu fördern. Dann lehren und verfeinern wir ihre Volleyballtechniken für Pritschen, Baggern und Schmettern”, sagt der Sichtungstrainer für den Landessportbund M-V.
Die Mädchen sollen keine perfektionierten Volleyballspielerinnen sein, wenn Vlatko sie in Augenschein nimmt. Viel mehr zählen Spaß, Körpergefühl und Motivation für den Ballsport. Ist das vorhanden, begleitet der Talentscout sie über die nächsten Jahre. Die jüngeren Mädchen in ihrem Verein vor Ort, die Älteren vermittelt er an Landestrainer.